Spezifische Weiterbildungen

 

Imagery Rescripting & Reprocessing Therapy (kurz: IRRT, n. Schmucker & Köster) 

Dieses Verfahren wurde für Menschen konzipiert, welche kritische Lebensereignisse in ihrem Leben erfahren haben. Daraus können Traumafolgestörungen, wie z.B. eine PTBS, Depression, Ängste, somatoforme Störungen entstehen, usw. Die IRRT verfolgt das Ziel belastende Lebensereignisse zu thematisieren und mit Hilfe von gezielten Interventionen zu bearbeiten, so dass eine emotionale Entlastung erfahren werden kann.

Die IRRT ist zudem ein Verfahren zur Behandlung von anhaltender Trauer (Todesfälle, Beziehungsabbrüche).

Zudem ist Innere Kind Arbeit mit der IRRT möglich. Das Innere Kind ist im Sinne eines Wahrheitsspiegels oder einer inneren Weisheit zu verstehen. Es handelt sich nicht um ein reales Kind. Ziel ist die Herstellung einer Verbindung zu diesem Anteil, so dass Ressourcen wiederentdeckt und genutzt werden können. 



Schematherapie (n. Young) 
Die Schematherapie ist eine Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie. Sie integriert verschiedene Techniken aus unterschiedlichen Therapieschulen (z.B. der Gestalttherapie/Psychodrama, Psychodynamische Verfahren, Hypnotherapie, Transaktionsanalyse).
Ein Schema ist ein typisches Muster von Gefühlen, Gedanken und Empfindungen, die das Verhalten steuern. Dieses Muster wird in der Kindheit aufgrund der Frustration von Bedürfnissen (sichere Bindungen zu anderen Menschen, Autonomie, berechtigte Bedürfnisse und Emotionen auszudrücken, Spontanität und Spiel, Realistische Grenzen setzen und Kontrolle) erlernt, woraus ungünstige Erlebens- und Verhaltensmuster entstehen. In der Schematherapie geht es um die Ergründung und Veränderung der ungünstigen Erlebens- und Verhaltensmuster. Ziel ist es, Gefühle und Verhalten funktional regulieren zu lernen, so dass Bedürfnisse auf eine günstige Art und Weise erfüllt werden können. Dadurch soll eine Reduktion der psychischen Belastung erzielt werden.

Klärungsorientierte Psychotherapie (n. Sachse)

Die Klärungsorientierte Psychotherapie (KOP) wurde auf der Grundlage der Gesprächspsychotherapie und kognitiven Verhaltenstherapie entwickelt. Im Rahmen der KOP wird die Aufmerksamkeit auf die Klärung und Bewusstmachung, sowie Veränderung von Schemata gelegt. Mit Schemata sind Annahmen gemeint, die sich auf uns selbst beziehen können (Selbstschema) oder auf Beziehungen (Beziehungsschema). Schemata entstehen durch die Frustration von Beziehungsmotiven (Anerkennung, Wichtigkeit, Solidarität, Verlässlichkeit,  Autonomie, die Wahrung der eigenen Grenzen und des eigenen Territoriums) in Kindheit und Jugend. Schemata können sogenannte "Kosten" verursachen, die zu Leidensdruck führen, wie z.B. durch eine negative Sicht auf sich selbst oder auf zwischenmenschliche Beziehungen, was nicht selten zu interaktionellen Schwierigkeiten führt, die wiederkehrend sein können. Durch Klärungsprozesse sollen frustrierte Motive und die daraus resultierenden Schemata bewusst gemacht werden, so dass diese auch verändert werden können. So können eigene Motive, Bedürfnisse und Ziele wieder in das Bewusstsein rücken und realisiert werden.